Systemische Therapie

Falls nach der Biopsie bereits feststehen sollte, daß Sie von einer Chemotherapie profitieren würden, wird heutzutage in den meisten Fällen eine neoadjuvante Chemotherapie angeboten. Das bedeutet, daß die Chemotherapie den ersten Schritt in der Krebsbehandlung darstellt und vor der Operation stattfindet.
Je nachdem welche genaue Biologie Ihre Tumorzellen haben, sprich welche Rezeptoren (Empfangsstellen) vorhanden sind, kann eine Kombination mit einer Antikörpertherapie sinnvoll sein (Trastuzumab, Pertuzumab).
Über den genauen zeitlichen Ablauf, mögliche Nebenwirkungen und was Sie dagegen tun können, berate ich Sie gerne bei mir in der Ordination.
Bei hormonabhängigem Brustkrebs ist eine nachfolgende antihormonelle Therapie mit entweder Tamoxifen oder Aromatasehemmern sinnvoll. Patientinnen vor dem Wechsel bekommen je nach Tumorsubtyp und Risikoeinstufung evtl zusätzlich ein GnRH Analogon (Zoladex), welches einmal im Monat subkutan injiziert wird und zu einem vorzeitigen Wechsel führt.
Durch diese Therapie kann es zu Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Gelenksschmerzen etc kommen und ich berate Sie gerne individuell wie Sie trotz evtl Nebenwirkungen eine gute Lebensqualität erhalten können.
In der letzten Zeit hat es in der Therapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs einige positive Entwicklungen gegeben:
Hormonrezeptorpositive, Her-2 negative Brustkrebspatientinnen können in diesem Setting von CDK4/6 Inhibitoren (Palbociclib, Ribociclib, Abemaciclib) profitieren, welche per os in Kombination mit antihormoneller Therapie verabreicht werden und mit einer guten Lebensqualität einhergehen.
Weiters können diese Patientinnen bei Fortschreiten der Erkrankung unter antihormoneller Therapie auf eine PIK3Ca-Mutation getestet werden, die bei 40% aller hormonrezeptorpositiven Brustkrebspatientinnen vorkommt. Falls so eine Mutation bestehen sollte, kann eine Kombination eines PI3K-Inhibitors (Alpelisib) angeboten werden, der ebenfalls per os verabreicht wird und mit guter Lebensqualität einhergeht.
Aber auch Patientinnen mit triple-negativem fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs kann eine neue und sehr effektive Therapie in Kombination mit einer Chemotherapie angeboten werden- eine Form der Immuntherapie: Falls die Tumorzellen PD-L1 exprimieren sollten, kann eine Therapie mit PD-L1 Inhibitoren (Atezolizumab) angeboten werden.